Geschichte des Ortsverbandes

„Hilfe für deinen Mitmenschen in Not und Gefahr!" Unter diesem Leitmotiv stand am 18. Oktober 1958 die Gründungsversammlung des Ortsverbandes Saarwellingen des Technischen Hilfswerks (THW). Nachdem der damalige Landesbeauftragte Saar, Oberingenieur Max Jüttner, ausführlich über Ziel und Zweck des THW berichtet hatte, entschlossen sich insgesamt 16 Männer, im Anschluss an die Versammlung ihren Antrag zur Aufnahme in den Ortsverband abzugeben.

Nach dieser erfolgreichen Gründung des Ortsverbandes musste vieles noch improvisiert werden. Die ersten Ausbildungsveranstaltungen fanden im Nebenzimmer von Gaststätten bzw. in der damaligen Hauswirtschaftsschule in Saarwellingen statt.

Trotzdem expandierte der Ortsverband schon bald. Im Spätherbst/Winter 1958/59 wurde Hülzweiler als Stützpunkt gegründet; ein Jahr später, 1960, folgte Schwarzenholz und im Jahre 1964 wurde Reisbach, damals alles noch selbstständige Gemeinden, als weiterer Stützpunkt in das Einzugsgebiet des Orts­verbandes einbezogen. Aufgrund dieser Gegebenheit suchte man nach einem geeigneten Übungsgelände, das geographisch günstig gelegen war. Im Lachwald, auf dem Gelände der nicht mehr benutzten Schießstände der Saarlouiser Garnisonen wurde man schließlich fündig. Nachdem der Mietvertrag mit der zuständigen Behörde in Saarlouis geschlossen war, begannen die Helfer, das Gelände für Übungs- und Ausbildungszwecke nutzbar zu machen. Schon bald entstand dann auch die Idee, auf dem Übungsgelände eine eigene Unterkunft zu bauen. In zahlreichen Baustunden, die von den Helfern in bewundernswerter Bereitschaft erbracht wurden, konnte nach zweijähriger Bauzeit die Unterkunft fertig gestellt werden. Die Helfer hatten damit auf Landesebene etwas Einmaliges geschaffen: die „Saarwellinger" besaßen als erster Ortsverband ein eigenes Heim, das ausschließlich von Helfern erbaut worden war und zugleich ein hervorragendes Übungsgelände besaß.

Damit waren die Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße und planvolle Ausbildung geschaffen, die von den Verantwortlichen mit Sorgfalt und fachlicher Kompetenz vorangetrieben wurde. Immer noch besaß der Ortsverband erst ein Fahrzeug, den GKW (Gerätekraftwagen). Er war Transportmittel und Gerätekammer und vorerst auch noch Kernpunkt der Ausbildung.

Mitte der 60er Jahre erlebte der Ortsverband nochmals einen Aufschwung. Eine Erweiterung der Un­terkunft war die unausbleibliche Folge. Wieder wurde in bewährter Eigenregie gebaut. Auch die Errichtung der Werkhalle fällt in diese Zeit. Da die finanziellen Mittel des Bundes begrenzt waren, nahm man die Gelegenheit wahr, eine Stahlbaufirma zu unterstützen, die den Auftrag hatte, in Eiweiler mehrere La­gerhallen zu demontieren. Als Gegenleistung wurde dem Ortsverband eine Lagerhalle übereignet. Die Demontage erfolgte im Hochsommer 1964 bei brütender Hitze unter Beteiligung von über 70 Helfern! Eine wahrlich beeindruckende Leistung: da die Arbeit innerhalb von 2 Wochen abgeschlossen sein musste, wurde an zwei Samstagen von morgens 6.00 Uhr bis abends 24.00 Uhr gearbeitet. Nach dem Wiederaufbau der Halle im Lachwald, der bis zum Jahresende 1964 abgeschlossen war, konnte die Ausbildung, unabhängig von Witterungseinflüssen, nach den vorgesehenen Plänen durchgeführt werden.

Im Jahr 1991, nach jahrelanger Planung und der Überwindung zahlreicher Hindernisse konnte endlich die neue Fahrzeughalle eingeweiht werden, die nunmehr eine ordnungsgemäße Unterbringung der Einsatzfahrzeuge ermöglichte.

2005 fiel der Entschluss eine neue Unterkunft für den Ortsverband zu errichten, weil das bisherige Gebäude den Ansprüchen nicht mehr gerecht werden konnte. Die Planungs- und Genehmigungsarbeiten zogen sich bis 2013 hin. Nach der Erteilung der Baugenehmigung ging alles sehr schnell und ein Jahr später konnte das von einer Investorengemeinschaft errichtete Gebäude bezogen werden. Nach Abriss der alten Unterkunft, soll auf dem frei gewordenen Gelände eine Übungsfläche entstehen. Die neue Unterkunft war das letzte große Bauprojekt des Ortsverbandes bis heute und versetzte das Ortsverbandsgelände in seinen jetzigen Zustand.